Ein Vorhang aus Rasierklingen
Von Hansjörg Schertenleib

Foto: Marco Sieber
Der 70-jährige Arnold ist an Alzheimer erkrankt, seine Tochter will ihm keinen Raum in ihrem Leben einräumen und hat beschlossen, ihn in ein Heim für Demenzerkrankte in Thailand abzuschieben. Seine Enkelin Delia soll Arnold helfen, seine Wohnung zu räumen, deren Wände er bemalt und beschriftet hat. Arnolds Sachen sind bereits gepackt, seine Stunden in der Wohnung gezählt. Die Begegnung zwischen dem alten Mann am Ende eines langen Lebens und der jungen Frau, die am Anfang steht, öffnet Abgründe, stellt die Bedrohung ungelöster Familiengeschichten in den Raum und zeigt gleichzeitig unerwartete Gemeinsamkeiten. Sie löst Erinnerungen aus, erzählt Bruchstücke einer Biographie und wirft die Frage auf, wieviel Abweichung eine auf «Individualität» getrimmte, letztlich aber konform funktionierende Gesellschaft erträgt.
Eine Produktion von Theaterprojekte Bodinek und Fetter Vetter & Oma Hommage
Spiel: Werner Bodinek, Denise Hasler, Patrick Slanzi
Musik: Marco Käppeli
Text: Hansjörg Schertenleib
Regie: Damiàn Dlaboha
Dramaturgie: Béla Rothenbühler
Bühne & Kostüme: Benjamin Burgunder
Lichtdesign & Technik: Grigorios Tantanozis
Produktionsleitung: Gilda Laneve